Der bayrische Wurstfabrikant Sieber ruft all seine Produkte zurück, in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Fleischwaren des Herstellers, der alle Discounter ausser Aldi beliefert, sind mit dem Bakterium Listerien befallen. Mindestens ein Mensch soll an den Folgen bereits gestorben sein. Heute gab Sieber-Chef Dietmar Schach deshalb eine Pressekonferenz.
Betroffene Produkte haben auf der Verpackung den Code "BY 10751".
Für Schach ist der Skandal nicht nachvollziehbar, da alle 45 Proben, die das Unternehmen auf Listerien getestet hat, negativ ausfielen. Bisher ist nicht klar, wie die Keime in die Würste gekommen sind, aber Sieber kooperiert mit den Behörden und entschuldigt sich bei allen Kunden: "Ich kann mich nur bei allen Verbrauchern entschuldigen, auch für die Ängste, die entstehen."
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200 Sieber-Produkte sind von den Bakterien betroffen. Die Produktion steht im Moment still, was das Unternehmen jeden Tag bis zu 100.000 Euro kostet, sagte Schach bei der Pressekonferenz. Wann sie wieder aufgenommen werden kann, ist bisher unklar.
Schach kritisierte bei der Konferenz ausserdem das drastische Vorgehen der Behörden: "Ich habe den Verdacht, dass da jemand ein Exempel statuieren will, um die Geschehnisse in den Behörden in der Vergangenheit in ein anderes Licht zu rücken." Das Unternehmen hat nun Anklage gegen den Freistaat Bayern eingereicht, da der Skandal dem Unternehmen stark schade: eventuell muss sogar Insolvenz beantragt werden.
Für Kundenfragen gibt es seit gestern eine Notfallnummer. Unter 08171 / 98 21 0 kann man Informationen zu den Produkten erfragen. In den betroffenen Supermärkten werden Kunden auf den Fall hingewiesen. Auch vegetarische Produkte von Sieber werden zurückgerufen, obwohl diese separat produziert werden.
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